Musik-CDs  


Klangbeispiele

02 Quartett "Ins Stille Land"

Programm


Bescheibung von Randhartinger

als PDF downloadbar

Internet: www.randhartinger.at
Email: randhartinger@gmx.at

Benedict Randhartinger (1802-1893)

Komponist, Sänger und Hofkapellmeister

Benedict Randhartinger wurde am 27. Juli 1802 in Ruprechtshofen, Bezirk Melk, als Sohn des Dorfschullehrers geboren. Sein musikalisches Talent wurde bald entdeckt, so besuchte er das Wiener Stadtkonvikt und erhielt eine Stelle als Hofsängerknabe. Seine schöne Stimme mit dem großen Tonumfang sowie die gründliche Gesangsausbildung waren die Grundvoraussetzung für seine spätere Karriere als Sänger. Nach erfolgtem Stimmbruch musste er die Institution verlassen. Hofkapellmeister Antonio Salieri erteilte ihm jedoch weiterhin jahrelang unentgeltlich Kompositionsunterricht.

Randhartinger beendete 1825 in Wien seine Philosophie- und Jus-Studien. In diesem Zeitraum wurden auch seine ersten Kompositionen veröffentlicht.

Nach mehrjährigem Dienst bei Graf Lajos Széchényi als Sekretär am Kaiserhof in Wien, erhielt Randhartinger 1832 eine zunächst unbezahlte Stelle in der Hofmusikkapelle als Tenorsänger. Ab 1836 wurde er bezahlt und durchschritt die Hierarchie bis zur Position des Hofkapellmeisters. Er knüpfte viele Kontakte zu prominenten Personen und Interpreten, unter ihnen Jenny Lind und Franz Liszt, die ihn bei Konzerten in Wien und Ödenburg, wo er als Sänger auftrat, am Klavier begleiteten. Nach seiner 1866 erfolgten Pensionierung, widmete sich Randhartinger weiterhin seinem Schaffen und seiner Familie. Sein Schwiegersohn war der berühmte Klavierfabrikant Friedrich Ehrbar, in dessen Haus im IV. Bezirk in Wien, Randhartinger hoch betagt am 23. Dezember 1893 verstarb.

Randhartingers große, erfolgreiche Zeit war das Biedermeier. Schon im Alter von 25 Jahren wurde er in der Presse neben Franz Schubert und Franz Lachner zu den beliebtesten Tonsetzern Wiens gezählt. Er hatte damals ein frühromantisch inspiriertes, musikantisches Klaviertrio sowie eine Reihe von Liedern komponiert; mit Tanzkompositionen war er in verschiedenen Verlagen vertreten.

Den Schwerpunkt seines mehr als 2.000 Nummern umfassenden Schaffens machen die Vokalwerke aus. So komponierte er rund 800 Lieder und Chöre. Als Sänger wusste er genau über die Spielregeln der Textvertonungen und stimmliche Ausdrucksmöglichkeiten Bescheid. Er vertonte Texte bedeutender Dichter wie Eichendorff, Goethe, Grillparzer, Heine, Lenau, Schiller, Seidl, Uhland, Vogl, Zedlitz u.v.a.

An katholischer Kirchenmusik komponierte er 16 große Messen für Soli, Chor und Orchester, 2 Requien, 1 Te Deum, ein Regina Coeli und ein Tantum ergo für die gleiche Besetzung sowie 1 achtstimmige Vokalmesse mit Orgelbegleitung ferner etwa 50 kleinere Werke wie Offertorien und Gradualien. Für die griechisch-orthodoxe Kirche komponierte Randhartinger die gesamte Jahresliturgie.

Randhartingers Musik besticht durch ausgeprägte Melodik, kompositorische Einfälle und geschickte Instrumentation. Vor einigen Jahren wieder entdeckt, erfreuen sich seine Werke immer größerer Beliebtheit.

Seine 3. Messe in E für Soli, Chor und Orchester komponierte Randhartinger 1839 für die k.k. Hofkapelle in Wien, wie auch die anderen 15 großen Messen. Am 10. März 1840 widmete er diese Messe auch König Friedrich August II. von Sachsen.

Als Vize- und später als 1. Hofkapellmeister hatte er im „Löwen-burg’schen Konvikt“ die Hofsängerknaben unter seiner Aufsicht. – In diesem Gebäude befindet sich jetzt das Piaristengymnasium im 8. Wiener Bezirk. In dieser Funktion widmete Randhartinger 1860 das Te Deum für Soli, Chor und Orchester „dem hochwürdigsten Herrn Anton Krotenthaller, fürsterzbischöflicher Konsistorialrathe, Schuldistrictaufseher, Rector des Josefstädter Piaristen-Collegiums, Pfarrer bei Maria Treu“